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Rollenspiel-Perspektiven – Wer bin ich?

Diese Methode fördert das tiefergehende Verständnis eines Themas durch Perspektivwechsel und Rollenspiel. Die Teilnehmenden schlüpfen in fiktive Charaktere und diskutieren aus unterschiedlichen Sichtweisen. Die Methode ist besonders geeignet für komplexe Themen, in denen unterschiedliche Interessen oder Perspektiven eine Rolle spielen.

Organisation

  • Dauer
    lang (mehr als 60 Minuten)
  • Schwierigkeit
    mittel
  • Gruppengrösse
    5 bis 10 Personen

Diese Methode kann online durchgeführt werden.

Genaue Beschreibung

Die Methode basiert auf einem strukturierten Rollenspiel, in dem sich die Teilnehmenden durch fiktive Personas von ihren eigenen Meinungen lösen und verschiedene Perspektiven ausprobieren. In mehreren Diskussionsrunden werden unterschiedliche Meinungen vertreten. Um das Rollenspiel kurzweilig zu halten, werden die Personas nach der zweiten Diskussionsrunde gewechselt. Durch den Wechsel der Rollen werden neue Argumentationsweisen entdeckt, die die eigene Meinung herausfordern und erweitern.

Illustration

Vorbereitung

  • Eine klare Rollenbeschreibung vorbereiten, die während des Workshops abrufbar ist.

Vorbereitung der digitalen Umgebung:

  • Sicherstellen, dass Zoom- und Miro-Links allen Teilnehmenden im Voraus vorliegen.
  • Die Breakout-Räume vorab testen.
  • Ein Miro-Board mit farblich codierten Post-its für die Personas vorbereiten: 10 Post-Its in einem Kreis, dabei sollen je 2 Post-Its jeweils dieselbe Farbe haben (weiss, grün, rot, schwarz, gelb).

Durchführung

1. Instruktion – 15 Minuten 

In diesem Schritt geht es darum, den Teilnehmenden eine Persona zuzuweisen.

Alle Teilnehmenden werden im Plenum begrüsst und über den Ablauf informiert. Danach werden die Teilnehmenden darauf hingewiesen, den Miro-Board-Link zu öffnen.

Die Definition der Personas erfolgt auf Miro. Die Persona wird schrittweise durch das Ergänzen von vier Sätzen „entwickelt“. Jede:r Teilnehmende wählt zunächst ein Post-It im Kreis aus.

Ready to play: 

  1. Die Teilnehmenden ergänzen den ersten Satz des Fragebogens.

  2. Ist der erste Satz ergänzt, wechseln die Teilnehmenden zum nächsten Post-It rechter Hand.

  3. Dieser Vorgang wird viermal wiederholt. 

  4. Wurde der letzte Satz des Fragebogens ergänzt, wechseln die Teilnehmenden ein letztes mal das Post-It und erhalten so ihre zugeteilte Persona.

2. Ready to mingle – 15 Minuten 

Nachdem die Teilnehmenden einer fiktiven Persona sowie Nummer zugewiesen wurden, versetzen sie sich in die verschiedenen Rollen der Farbgruppen.

Es gibt sechs verschiedene Farbgruppen, deren Rollen von der Moderation erklärt wird. Ein Team von jeweils 2 Personen vertritt eine Farbgruppe.

  • Weiss: neutral, analytisch, Zahlen, Daten, Fakten  

  • Grün: kreativ, neue Ideen, Impulse, Denkanstösse 

  • Rot: persönlich, emotional, Gefühle, Meinungen, Ängste, Hoffnungen  

  • Schwarz: kritisch, Zweifel, Risiko, Probleme, Bedenken, Ängste  

  • Gelb: optimistisch, Vorteile, Positivität, Pluspunkte, Nutzen, Chancen  

Die blaue Farbgruppe wird von der Moderation eingenommen. Diese hat den Gesamtüberblick über den Denkprozess und ist für die Struktur und die Sicherung der Endergebnisse verantwortlich.  

Vorbereitung:

Die Moderation erklärt den Teilnehmenden die verschiedenen Rollen der Farbgruppen und schreibt diese auf ein Post-It auf Miro auf, sodass die Teilnehmenden immer wieder einen Blick auf die Rollen werfen können.  

Ziel ist es, dass die Teilnehmenden die zu behandelnden Themen näher besprechen und von ihren Rollen aus die Perspektive lenken und auch eine andere Perspektive einnehmen können. Dadurch wird den Themen mehr Volumen gegeben.  

Die Ergebnisse der Teams werden auf einzelnen Post-Its festgehalten und schliesslich auf einem gemeinsam grossen Post-It auf Miro gesammelt.  

3. Interview – 10 Minuten 

Aus den vorherigen Hauptgruppen bilden sich Zweierteams. Dabei ist es wichtig, dass immer Personen zusammenfinden, die eine unterschiedliche Farbgruppe haben.

Nun hat jede:r Zeit, sich 3 Fragen zu überlegen und auf ein Post-It zu schreiben, die sie/er dem/der Partner:in stellen möchte.

Dabei werden die vorher bestimmten Personas beibehalten und aus deren Sicht die Fragen aufgeschrieben, die sich auf die vergangenen Gespräche über die ausgewählten Themen beziehen. Jedes Gruppenmitglied hat 5 Minuten Zeit, zu fragen. Dann wird gewechselt. Wichtig ist, dass die Fragen sowie die Antworten aufgeschrieben werden. Am Schluss sollte jede:r neue Erkenntnisse und Ansichten über das grosse und vielfältige Thema erhalten und so das eigene Wissen erweitern. 

4. Switch – 20 Minuten

Die Teilnehmenden werden in 2 Fünfergruppen eingeteilt, sodass jede Farbgruppe einmal vertreten ist. Danach werden die Diskussionen in einer grösseren Gruppe geführt. 

Bei Halbzeit werden die Personas gewechselt. Die Moderation entscheidet über die Neuverteilung der Personas. Nun hat jede:r eine Minute Zeit, um sich in seiner neuen Rolle zurecht zu finden, und die Diskussionen gehen weiter. Die Ergebnisse werden mit Post-Its auf Miro gesammelt. 

Ziel ist es, alle bisher gesammelten Inputs gegenüber den anderen Personas zu verteidigen und zu rechtfertigen. 

Nach dem Switch wird man aus der Komfortzone gerissen und muss sich schnell der neuen Situation anpassen. Dadurch werden neue Wege und Gedankengänge eröffnet. 

5. Back to mingle – 10 Minuten

Beim Back to mingle geht es darum, dass die Teilnehmenden eine andere Persona erhalten und sich nochmals wie im 2. Schritt in einer Diskussion in ihre Rollen hineinversetzen und die Themen aus einer nochmals anderen Perspektive beleuchten können. 

Die Ergebnisse werden wie beim ersten Mal auf Post-Its festgehalten.  

6. Gruppen-Brawl – 15 Minuten

Die Teilnehmenden kommen zur letzten grossen "Schlacht" im Plenum auf Zoom zusammen. Hier soll nochmals heftig diskutiert und die Interessen, Ideen und Erkenntnisse der Personas vertreten werden. 

Tipps aus der Praxis

  • Es ist wichtig, dass die Teilnehmenden verstehen, dass sie in die Rolle der Personas schlüpfen müssen. Ausserdem muss verständlich gemacht werden, dass die Eigenschaften der jeweils zugeteilten Farbgruppe auch in den Diskussionen zum Vorschein kommen müssen.

Referenzen

  • Six Thinking Hats
  • 5 geniale Köpfe (Moderationsteam)