Genaue Beschreibung
Die Methode zielt darauf ab, bestehende Verbindungen und Interaktionen innerhalb einer Gruppe oder Organisation zu analysieren, um strategische Entscheidungen und Massnahmen zu optimieren. Zunächst werden Beziehungen innerhalb des Netzwerks durch Interviews, Beobachtungen oder digitale Tools wie Umfragen und Online-Plattformen eruiert. Bei der anschliessenden Visualisierung wird ein Soziogramm oder eine Matrix erstellt, um Verbindungen, zentrale Akteure sowie mögliche Lücken im Netzwerk sichtbar zu machen. Zum Schluss wird die Visualisierung gemeinsam analysiert, um Muster zu erkennen, Einflussbereiche zu identifizieren und daraus konkrete Massnahmen abzuleiten.
Mit diesem Ansatz können beispielsweise eine Zielgruppe, die Arbeit innerhalb einer Organisation oder zwischen Organisationen besser verstanden und für diese Menschen adäquate Lösungen entwickelt werden. Nicht die Personen und ihre Eigenschaften, sondern die Verbindungen und Interdependenzen zwischen ihnen stehen im Zentrum. Oft werden wichtige Aspekte vernachlässigt oder es wird mit Angeboten über das Ziel hinausgeschossen. Das liegt daran, dass die Kund:innen, Kolleg:innen etc. anders organisiert sind und anders zusammenarbeiten, als das in den Prämissen angenommen wurde. So hat z. B. ein Design-Team, das an einer Küche für Menschen im Rollstuhl arbeitete, festgestellt, dass diese häufig in einen Familienverband integriert sind. Daher muss eine solche Küche gerade jene Eigenschaften mit sich bringen, die das Zusammenleben fördern. Die Küche ausschliesslich auf die speziellen Bedürfnisse der Rollstuhlfahrer:in auszurichten, hätte eventuell dazu geführt, dass gerade dieses Zusammenleben darunter leidet.